DER KLASSISCHE KOMPONIST UND MUSIKWISSENSCHAFTLER PETER HÜBNER
zu seinem internationalen Projekt der
INTEGRATION DER WISSENSCHAFTEN & KÜNSTE
 
 

NATÜRLICHES
MUSIK SCHAFFEN


OUVERTÜRE
DAS UNSTERBLICHE ZAUBERREICH DER KÖNIGIN DER MUSIK


TEIL I
DER PROZESS DES MUSIKSCHAFFENS


TEIL II
DAS KLASSISCHE LEHRFELD DER MUSIK


TEIL III
DIE INNERE MECHANIK DES MUSIKSCHAFFENS


TEIL IV
DIDAKTIK DER MUSIK


TEIL V
DIE KRÄFTEFELDER DER MUSIK


TEIL VI
SINN DER MUSIKÜBERLIEFERUNG


TEIL VII
RAUM UND ZEIT IN DER MUSIK


TEIL VIII
DIE PHYSIK DER MUSIK


TEIL IX
DIE ORDNUNGSSYSTEME IN DER MUSIK


TEIL X
WISSENSCHAFTLICHE GRUNDLAGEN DER MUSIKÄSTHETIK


TEIL XI
MUSIKWISSENSCHAFT


TEIL XII
MUSIK UND SPRACHE


Die Neutöner des 20. Jahrhunderts
im Intervallbereich


 
Mit der Kon­struk­tion der Ven­til­in­stru­men­te er­starb bei den Neu­tö­nern des 20. Jahr­hun­derts schließ­lich auch das In­te­res­se an die­sen gro­ßen na­tür­li­chen Haupt­in­ter­val­len, und sie wand­ten sich den noch dif­fe­ren­zier­te­ren In­ter­val­len der gro­ßen und der klei­nen Se­kun­de zu – das heißt dem Raum zwi­schen sieb­tem und ach­tem Ober­ton, ach­tem und neun­tem Ober­ton oder zwi­schen neun­tem und zehn­tem Ober­ton be­zie­hungs­wei­se dem Raum zwi­schen zehn­tem und elf­tem Ober­ton.

 
Mechanistisches Differenzieren im Makrokosmos der Musik
Hier be­gan­nen sie al­ler­dings, den Mu­sik­lieb­ha­ber zu er­schre­cken; denn hier zeig­te sich selbst dem un­ge­schul­ten Ohr ei­nes Hö­rers die Dis­kre­panz ei­ner „er­zwun­ge­nen Ehe“ von Mak­ro­kos­mos und Mi­kro­kos­mos der Mu­sik, bei wel­cher der Mi­kro­kos­mos durch die man­geln­de Sen­si­bi­li­tät des Mak­ro­kos­mos schril­le Dis­so­nan­zen er­zeugt.

 
Die erzwungene Ehe von Makrokosmos und Mikrokosmos der Musik
Das Sich­be­drän­gen von eng be­nach­bar­ten Ober­wel­len durch das kon­stan­te Spie­len von zu eng bei­ein­an­der­lie­gen­den Tö­nen mit Ober­wel­len­ge­halt be­wirkt durch das An­ein­an­der­rei­ben der ho­hen Ober­tö­ne ei­ne be­frem­den­de klang­li­che Schär­fe und zer­stört da­durch das Er­fas­sen des in­ne­ren Ge­hal­tes ei­ner Kom­po­si­ti­on; denn die­se schril­len Dis­so­nan­zen len­ken die Auf­merk­sam­keit des Hö­rers, aber auch selbst die­je­ni­ge des Mu­si­kers von der in­ne­ren Lo­gik der Kom­po­si­tion mit Pe­ne­tranz auf das äu­ße­re Ober­wel­len­ge­fecht.

 
Aneinanderreiben der hohen Obertöne
So kämpft je­de Ober­wel­le um den Vor­rang ge­gen­über der Nach­bar­wel­le, was wir als schrill emp­fin­den und als un­an­ge­nehm ver­ur­tei­len.

 
Und hier sind wir schon mit­ten in der Zwölf­ton­mu­sik und in der se­riel­len Kom­po­si­ti­ons­tech­nik des 20. Jahr­hun­derts – bei der so­ge­nann­ten Avant­gar­de.

 
Zwölftonmusik und serielle Kompositionstechnik
Nicht, daß die gro­ßen Klas­si­ker un­fä­hig ge­we­sen wä­ren, auch in Se­kun­den zu schrei­ben oder Dis­so­nan­zen her­vor­zu­brin­gen.

 
Aber sie kann­ten in dem Ge­misch aus äu­ßer­lich-mu­si­ka­li­schem Mak­ro­kos­mos und in­ner­lich-to­na­lem Mi­kro­kos­mos die na­tür­li­chen Gren­zen, wel­che so­lan­ge be­ste­hen, wie der Mi­kro­kos­mos der Mu­sik vom Mu­si­ker nicht be­herrscht wird.

 
Die gro­ßen Ton­dich­ter der Klas­sik von Bach bis hin zu Wagner gin­gen des­halb nur bis zu die­ser Gren­ze der Dis­har­mo­nie vor und ge­stal­te­ten so über­wie­gend har­mo­ni­sche Mu­sik.

 
Tonale Orientierung der großen Tondichter der Klassik
Die­se Tat­sa­che zeigt, daß sie sich am na­tür­li­chen in­ne­ren Hö­ren ori­en­tier­ten und daß für sie ein Blatt Pa­pier mit No­ten­li­nien nicht ein Zei­chen­brett mu­si­ka­li­scher Kon­struk­tio­nen war.

 
Jenseits musikalischer Konstruktionen am Zeichenbrett
Mit voll­stän­di­ger Si­cher­heit ver­zeich­ne­ten die gro­ßen Klas­si­ker, was sie in­ner­lich hör­ten.